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Ausstellende

Silke Helmrich Angelika Kramer Marcus Nern Claudia Ottschoffsky Heinz Ottschoffsky Rainer Schmidt Marianne Sfalanga Harald Stamm Lorethy Starck

www.Plantage22.de

www.kuenstlergruppe-plantage.de

www.myspace.com/523661094




Liebe Gäste!
Sie sind herzlich eingeladen,
sich auf diese Ausstellung einzulassen
und sich mit uns der Aussage Kohelets zu stellen:
„Alles hat seine Zeit“.
(Bibel, Prediger Kap. 3,1)
In unserer 10. Kunstausstellung
wollen wir mit Fotos, Gemälden, Skulpturen und Installationen
nachdenklich machen, in Frage stellen, anrühren.
Die hier ausgestellten Exponate sind von Mitgliedern
der Adventgemeinde Bremen-Findorff gearbeitet.
Die Adventgemeinde Bremen-Findorff
hat rund 60 eingetragene Mitglieder.
Wir sehen einen Schwerpunkt unserer Gemeindearbeit im
Engagement für Kunstausstellungen,
mit denen wir unserem Glauben,
unseren Werten und Fragen
im Hinblick auf unsere Gesellschaft
Ausdruck verleihen wollen.

Alles, was auf der Erde geschieht,

hat seine von Gott bestimmte Zeit:

geboren werden und sterben,

einpflanzen und ausreißen,

töten und Leben retten,

niederreißen und aufbauen,

weinen und lachen,

wehklagen und tanzen,

Steine werfen und Steine aufsammeln,

sich umarmen und sich aus der Umarmung lösen,

finden und verlieren,

aufbewahren und wegwerfen,

zerreißen und zusammennähen,

schweigen und reden.

Das Lieben hat seine Zeit

und auch das Hassen,

der Krieg und der Frieden.

Kohelet 3,1-8

Alles hat seine Zeit – dieser Satz ist mehrdeutig

1. Alles hat seine Zeit –

Alles geschieht, alles gehört zum Leben.

2. Alles hat seine Zeit

alles ist begrenzt, alles ist endlich und vergeht.

3. Alles hat seine Zeit –

Zeit, die für Bestimmtes vorgesehen ist.

Deshalb gilt es in der Gegenwart zu leben,

sie zu gestalten und zu genießen.

4. Alles braucht seine Zeit –

Wichtige Prozesse und Entwicklungen

lassen sich nicht überspringen.

Nr. 0

Lebensimpuls

Harald Stamm, 2013

Klebeband auf Wand

durch alle Räume der Ausstellung

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Der Herzmuskel produziert einen elektrischen Impuls, welchen wir „unser Herzschlag“ nennen.
Sichtbar gemacht werden kann er dadurch,
dass an verschieden Stellen des Körpers dieser Strom gemessen werden kann.
Und trotzdem eine mysteriöse Sache – woher kommt dieser Stromfunke,
der Ur-Funke, der alles in Gang hält?
Für mich ist es der göttliche Impuls, der jedem Menschen permanent sagt:
Hier bin ich. Hier bin ich. Hier bin ich. Hier bin ich. Hier bin ich.
Gott – wie ein stummer Begleiter. Mein Lebensimpuls.
Wenn der Stromimpuls nicht mehr kommt, bin ich tot.
Unser Herzschlag – so selbstverständlich, dass wir ihn im Normalfall nicht beachten.
Das Klebeband-Elektrokardiogramm begleitet den Besucher
in ununterbrochener Linie durch alle Räume der Ausstellung.

Nr. 1

Weißer Eimer

Heinz Ottschoffsky, 2013

Acryl auf Leinwand

80 x 80 cm

WeisserEimer
Der weiße Eimer mit seinen Gebrauchsspuren steht schon lange in den Räumen dieser Kirchengemeinde und hat mich jetzt das zweite Mal zu einem Gemälde angeregt.

Nr. 2

Lebenskarussell

Lorethy Starck, 2013

Acryl auf Leinwand

28 Bilder a 28 x 18

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Äußerlichkeiten sind oft tief in unserer Innenwelt verankert,
und vieles, was sich täglich zeigt, ist schon längst in uns erlebt.

Nr. 3

6 Stunden 2 Minuten 23 Sekunden - Sichtbare Zeit

Lorethy Starck, 2013

Plotterdruck

250 x 92

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Bewegungsregistrierung der Maus mit IOGraph

Nr. 4

Blauer Eimer

Heinz Ottschoffsky, 2011

Öl auf Leinwand

80 x 84 cm

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Den blauen Eimer hat mir ein Kollege aus Rumänien mitgebracht,
weil er dort nicht mehr gebraucht wurde.

Nr. 5

UHRZEIT

Lorethy Starck, 2013

Installation mit Uhren, Kehrschaufel und Kehrbesen

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Für jeden von uns stehen 24 Stunden pro Tag zur Verfügung.
Manche Stunden sind fremdbestimmt, andere brachliegend, etlicheverdringlicht, verloren oder vergessen.
So viel Zeit.
Wenn Sie auf diese Uhren schauen - sehen Sie hier eher eine Ressource oder fühlen Sie sich ertappt und überführt?

Nr. 6

Wenn du zum Augenblicke sagst, verweile doch, du bist so schön

Rainer Schmidt, 2013

Fotografien

90 x 60

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Das Jetzt und Hier geniessen, auch wenn es endlich ist
Offen sein für Anderes, das jetzt dran ist
Getrieben von Veränderung?

Langtang, Nepal, 2006
Freimarkt Bremen 2005

Nr. 7

hic Rhodos, hic salta

Rainer Schmidt, 2006

Fotografie

90 x 60 cm

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hic Rhodos, hic salta ist eine lateinische Redewendung. Ein Mann berichtet von seinen sportlichen Leistungen, die er seinerzeit auf Rhodos erbracht hat. Der Kommentar der Zuhörer: hier ist Rhodos, hier spring.
Ich erzähle gerne von meinen Reisen und noch lieber, wie wir alle, von meinen Leistungen. Ich habe diesen Gipfel von 4.400 m bestiegen. Aber das ist Vergangenheit. Hat es noch eine Bedeutung für das jetzt?
Auch in memoriam Govinda Sharma Rupakethi, der für mich auf den Auslöser drückte und später bei einem tragischen Flugzeugabsturz in Lukla ums Leben kam. Auch Sterben hat seine Zeit.

Langtang, Nepal 2006

Canon EOS 20D, EF 1:4 17-40 L bei 19 mm, ISO 100

Nr. 8

Zeit nehmen

Rainer Schmidt

Triptychon, teilweise bearbeitete Fotografien, 2010-2013

60 x 60, 90 x 60 und 60 x 60 cm

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Osterinsel (Chile) 2011, Harar, Äthiopien 2010

Canon EOS 5D Mark II, Photoshop CS6

Nr. 9

Der letzte seiner Art

Rainer Schmidt

Fotografie, 2008

90 x 60 cm

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Der König von Tang Nyu in Amtstracht. Er herrscht über einen Stamm der Naga.
Seine Kinder tragen Jeans und leben teilweise in der weit entfernten Stadt, sie haben kein Interesse daran, ihm nachzufolgen.
So wird er wohl der letzte König sein.

Nagaland, Indien 2008

Canon EOS 20D, EF 1:2,8 24-70 L bei 70mm, ISO 100

Nr. 10

Brihat Samrat Yantar Sonnenuhr

Rainer Schmidt

Fotografie, 2013

90 x 60 cm

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Die meines Wissens grösste Sonnenuhr der Welt mit einer Ganggenauigkeit von 2 Sekunden.
Sie ist Teil des Jantar Mantar in Jaipur, einem Komplex von Instrumenten zur Beobachtung der Sonne und der Gestirne zu astrologischen Zwecken.
Die genaue Zeitbestimmung hat hier vor allem den Zweck, exakte astrologische Aussagen zu treffen im Glauben,
dass zum Beispiel das persönliche Schicksal durch die exakte Zeit der Geburt mit ihrer spezifischen Konstellation der Himmelskörper bestimmt wird.

Jaipur, Indien

Canon EOS 5D Mark III, EF 1:2,8 24-70 bei 27 mm, ISO 100

Nr. 11

Photographie

Rainer Schmidt, 2013

Fotografie

90 x 60 cm

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Blick in eine Kamera aus dem Jahr 1860 mit Zeiss-Optik, die - ererbt - bei einem Fotografen in Jaipur noch immer im täglichen Gebrauch ist.
Die Zeit ist nicht ohne Spuren an der Kamera vorbeigegangen, aber noch immer - oder gerade deswegen - gewährt sie seinem Besitzer ein

auskömmliches Einkommen.

Noch, denn ein Ende ist absehbar.




http://jaipurcitypost.wordpress.com/2013/03/18/hawa-mahal-tikaram-chands-functioning-studio-with-a-150-year-old-camera/

http://www.youtube.com/watch?v=mNteVbPBi1U

Jaipur, Indien 2013

Canon EOS 5D Mark III, EF 1:2,8 24-70 bei 57 mm, ISO 12.800

Dank an Tikram Chand, lassen Se es sich nicht entgehen, von ihm fotografiert zu werden, wenn sie in Jaipur sind.

Nr. 12

Urlaub

Rainer Schmidt, Kurt Schmidt, ca.. 1960

Fotografie

60 x 40 cm

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Folgen wir nicht dem Beispiel der Faulpelze, Dummköpfe oder

Arschkriecher, die lediglich Feuersbrünste, Morde und Bürgermeisterwahlen in die Gemeindechronik eintragen, so dass nach einem halben Jahrhundert kein Mensch mehr feststellen kann, wer in der Gemeinde die schönsten Beine hatte, was zwar nicht alle, aber auch nicht wenige umwälzende Ereignisse erhellen würde. Lernen wir aus den eigenen

Tagebüchern, in denen sich verzweifelt oft der Satz „Heute nichts

besonderes“ breitmacht, so dass wir nach Jahren zwar genau wissen, wann uns wer welchen Zahn gezogen hat, aber vergeblich herumrätseln, was uns veranlasst hat, aus so vielen besseren Möglichkeiten

ausgerechnet die eigenen Ansichten, den eigenen Beruf und die eigene Frau auszuwählen.

Pavel Kohout, Die Einfälle der Heiligen Klara, Hoffmann und Campe, Hamburg 1980

Original fotografiert mit Kodak-Box, gescannt von Abzug und vorsichtig digital bearbeitet

Kodak-Box, Rollfilm, Canoscan 5200F, Photoshop Lightroom 4

Nr. 13

miau – kratz - schnurr

Marcus Nern, 2013

Acryl auf Leinwand

70 x 50 cm

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Wie sehr alles seine Zeit hat sieht man an Katzen …
Sollte irgendjemand einen Weg finden, wie Katzen auch mal das tun,
was ich will, ohne dass ich morgens um vier Uhr aufstehen muss, um sie zu füttern, oder ich dauernd zur Tür laufen muss, weil die Katze maunzend davor sitzt, da sie zu bequem ist, die Katzenklappe zu benutzen, oder ich trotz frischen Futternachschubs weiterhin ihr Gejammer anhören muss, weil das Essen ihr immer noch nicht zusagt, oder …
… egal! Jeder Katzenfreund weiß, was ich meine. Ich beneide die Katzen um ihre Beharrlichkeit.

Nr. 14

Leben im Augenblick

Silke Helmrich , 2013

Ton

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Jedes Ereignis, alles auf der Welt, hat seine Zeit:
Geboren werden und Sterben,
Pflanzen und Ausreißen. (Prediger 3, 1 + 2 )
Doch halten wir diese Zeiten aus? Oder haben wir gerade erst gesät und warten schon ungeduldig auf die Ernte?
Wenn wir Kinder sind, wollen wir schnell größer werden. Wenn wir Jugendliche sind, wollen wir erwachsen sein.
Dann fiebern wir vielleicht irgendwann der Rente entgegen, und wenn es soweit ist, wären wir so gern noch einmal jung.
Und wann leben wir den Augenblick, wann leben wir im Jetzt?

Nr. 15

Unfertig

Claudia Ottschoffsky 2010, 2011, 2012, 2013,

Acryl auf Leinwand

100 x 100

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Dies Bild ist nicht fertig, seit Jahren nicht.
Es kommt immer mal etwas dazu, es wird immer mal etwas übermalt, etwas weggekratzt.
Während sich nicht viel verändert, etabliert dies Bild seinen Status – vielleicht ist es ja doch irgendwie fertig?
oder es .... braucht .... einfach ..... Zeit .... bis zur Vollendung?
Schwer auszuhalten, solche Zwischenzeiten.

Nr. 16 - 18

Aufbewahren oder wegwerfen

Heinz Ottschoffsky, 2013

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Nr. 16

Aufbewahren oder wegwerfen I

Heinz Ottschoffsky, 2007

Konservendose

Öl auf Leinwand

60 x 60 cm

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Das Original der Konservendose ist aus der Nachkriegszeit und war mit Cheddar-Käse gefüllt. Es gehörte zu einem der Care-Pakete, die die Amerikaner ab 1946 in das kaputte Deutschland schickten.



Nr. 17

Aufbewahren oder wegwerfen II

Heinz Ottschoffsky, 2013

Wärmflasche

Öl auf Leinwand

50 x 50 cm

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Das Original der Wärmflasche aus Kupfer mit Messingschraubverschluss stammt aus den 1920er Jahren.



Nr. 18

Aufbewahren oder wegwerfen III

Heinz Ottschoffsky, 2010

Keksdose

Öl auf Leinwand

60 x 60 cm

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Das Original der Keksdose ist aus den frühen 60er Jahren.
Delacre ist eine belgische Edelgebäckmarke.



Nr. 19

Generationen, Jahrtausende, Äonen in Zeitraffer

Harald Stamm, 2013

Videoinstallation

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Nr. 20

Zeitspeicher

Heinz Ottschoffsky, 2004

Kupfer auf Holz, Eisenringe

33,5 x 21 x 27,5 cm

Weil Zeit Geld ist, ist dieser Opferstock ein

Zeitspeicher

Hier können Sie sich

mit Zeit aufladen!

Legen Sie ihre Hand an die Kupferverkleidung des Speichers, dann wird – je nach Länge des Kontaktes – Zeit an Sie abgegeben.

Die geladene Zeit steht Ihnen dann für Ihren Bedarf zur freien Verfügung.

Für einen Spaziergang

Für ein Gespräch

Für ein Bild

 

Bitte beachten:   Mit Ihrer Spende tragen Sie dazu bei, dass der Zeit/Wirtschaftskreislauf geschlossen bleibt. Kein Geld - keine Zeit.

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