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Der Rächer, ausgebremst
 

 

Claudia Ottschoffsky 2007
Acryl, Collage, Sand auf Leinwand
Unter Verwendung einer Abbildung
der Bronzeskulptur „Der Rächer“ von Ernst Barlach (1914)

 

 

Den „Rächer“ kenne ich aus Schloss Gottorf in Schleswig.

Das hat mich schon vor vielen Jahren beeindruckt: dem Rachegefühl eine Figur zu geben:

Ja! Schlag zu! Räche dich! Lass dir nichts gefallen! Draufhauen!

Durch die Friedensformel des Vaterunsers, dass verziehen wird nur dem, der verzeiht, werden auch meine Rachegefühle in Frage gestellt. Es ist mir schwer gefallen, den Rächer gegen die Wand laufen zu lassen. Muss aber sein, denn das Vaterunser hat Recht.

Aber einen kleinen Rächer lasse ich noch herumlaufen. Für die allerschlimmsten Fälle von Kriegshetze, Ausbeutung, Unterdrückung und Machtgier.

 

Anmerkung zur Skulptur:

„Der Rächer“ entstand kurz nach Ausbruch des 1. Weltkriegs. Noch vor einer Ausstellung wurde das Bild der Skulptur zum Symbol für den Kriegsbeginn. Interpretiert wurde es als Ausdruck für Kriegsbegeisterung, Kritik an den bestehenden Verhältnissen, Wunsch nach Erneuerung.  Zwei Jahre später, mitten im Krieg, hat Barlach Abbitte getan mit einer Lithographie: „Dona nobis pacem“ (Gib uns Frieden), eine flehende Frau inmitten von auf sie gerichteten Schwertern.

 

 

 

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